Flaschenpost - grüntöne

Flaschenpost
Verabschiedung als Teamleiterin im Arbeits- und Sozialzentrum (ASZ) Kamenz / Jobcenter Bautzen

Liebe Kerstin,


bevor Du auf Deine neue Reise gehst, lass uns noch einmal kurz zurückblicken. Sicher weißt Du noch, wie wir angefangen haben - im „ASZ“:

A wie Auf zu neuen Ideen
S wie Stärken stärken
Z wie zusammen was bewegen

Diese Philosophie hast Du maßgeblich geprägt und für uns als Team in der täglichen Arbeit mit den Jugendlichen mit Leben gefüllt. Immer in dem unerschütterlichen Glauben an das Gute in jedem Menschen und an eine Behörde mit flexiblen und individuell passenden Hilfsangeboten. Jugend und Bildung waren Deine Themen von Anfang an, denen Du treu geblieben bist und für die Du Dich in außergewöhnlicher Weise eingesetzt hast.

Die Individualität des jungen Menschen in der Beratung und dessen Potentiale zu erkennen und darauf aufzubauen, sowie akute Probleme kreativ und konstruktiv zu lösen, sind zweifellos große Stärken von Dir. Für Dich stand immer die Frage an erster Stelle: Was braucht der/die Jugendliche, um weiter zu kommen? Erst im zweiten Schritt hast Du nach der passenden Regelung im Gesetz gesucht. Du hast uns beigebracht, stets den Einzelfall zu sehen und uns Mut gemacht, offen für ungewöhnliche Wege und Lösungen zu sein.

Großes hast Du erreicht, wovon wir sicher noch lange profitieren werden:
Das geva-Institut hast du ins Boot geholt. Dank Dir können alle interessierten Mitarbeiter/innen die Supervision für sich nutzen. Du hast die 1. Jugendkonferenz des Landkreises auf die Beine gestellt. Mit Lars Naundorf hast du jemanden gewonnen, der mit seiner temperamentvollen Art viele Fallmanager/innen animieren konnte, mal den gewohnten Blickwinkel zu verändern. Du hast Kontakte geknüpft, gepflegt und gefestigt, so dass wir nun auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen können.

Die Zukunft ist für Dich eine Baustelle, auf der Du leidenschaftlich arbeitest. Nicht von ungefähr bekam unsere „Baustelle Zukunft“ ihren Namen. In der Zukunftswerkstatt bist Du gemeinsam mit uns innovative Wege gegangen. Auch bei kräftigem Gegenwind bist du nie müde geworden, unsere Arbeit nach innen und außen zu vertreten und für uns zu kämpfen.

Wir haben viel gemeinsam erlebt – Erfolge gefeiert, Niederlagen ertragen, Trauriges verkraftet, Schönes genossen, Höhepunkte erreicht und Krisen überwunden. Vor allem haben wir aber auch viel Spaß mit und neben der Arbeit gehabt.

Aus vielen Individualisten, von denen jeder seine speziellen Eigenarten hat, ist es Dir gelungen, eine Einheit zu bilden. Du hast uns angehalten, Kritik als Geschenk anzunehmen und Konflikte zu nutzen, um konstruktiv nach Lösungen zu suchen. Niemals hast Du uns das Wort oder das Denken verboten. Im Gegenteil: Du hast uns den Rücken dabei gestärkt, auch ungewöhnliche Wege zu gehen und hast uns dafür die Bahn frei gemacht.

Vor allem hast Du unseren Teamgeist so geprägt, dass jeder von uns sich auf den anderen verlassen und seine Meinung frei äußern kann, dass Fehler jedem zugestanden sind und dass wir uns achten und wertschätzen. Das ist deine größte Leistung als Teamleiterin. Das Wort „Motivation“ hättest Du erfunden, wenn es nicht schon da gewesen wäre. Du hast es geschafft, dass wir auch unliebsame Arbeiten übernommen haben. Und jederzeit haben wir gespürt, dass Du uns nicht nur als Mitarbeiter, sondern auch als Personen schätzt und achtest. Nicht selten warst Du über das Dienstliche hinaus einfach als „Kerstin“ für uns da.

Du hast Dir stets die Zeit genommen, jeden Einzelnen individuell zu fördern. Dabei hast Du Stärken in uns gesehen, denen wir uns teilweise selbst noch nicht bewusst waren. Oft habe ich gedacht: „Ich will so sein, wie Du mich siehst.“

Nun, liebe Kerstin, lassen wir Dich schweren Herzens aber voller Dankbarkeit ziehen. Spann dein Segel, brich auf zu neuen Ufern und nimm die Gewissheit mit, dass auch wir auf Kurs bleiben. Für Deine Reise sponsern wir Dir das Boot, das bepackt ist mit jeder Menge guten Wünschen, Proviant und Erinnerungen.